Artikel vom 23.08.2024 06:00 Uhr
Nach einem erfolgreichen Start in die Bezirksliga-Saison hängt Aufsteiger SpVgg Erlangen momentan etwas durch. Grund dafür ist das Wegbrechen der Achse im Spielaufbau des letztjährigen Meisters der Kreisliga 1. Trainer Lukas Gerstle hofft jetzt auf die Trendwende. Erst gegen das Schlusslicht aus Hersbruck, dann gegen den Laufer SV, Oesdorf und Wendelstein.
Mit einem glatten Sieg gegen Vach startete die SpVgg Erlangen eigentlich optimal in die Spielzeit. “Danach war auch das Spiel gegen Herzogenaurach in Ordnung”, berichtet Lukas Gerstle und schließt das obligatorische “aber” an. “Aber im Spiel gegen Altenberg gab es dann einen kleinen Bruch bei uns.” Nicht nur, dass die Spieli in der Nachspielzeit den entscheidenden Gegentreffer zur Niederlage bekam, in dem Spiel verletzten sich auch noch Marc Suffa-Petri und Max Wangemann. Zwar betont der Übungsleiter die Breite im Kader, der mit drei Torhütern 27 Spieler umfasst, dennoch waren die beiden Führungsspieler die prägenden Figuren in der Aufstiegssaison. Apropos Torhüter: Im Spiel gegen den FC Herzogenaurach verletzte sich Stammschlussmann Jan Hofmann schwer am Knie und wurde seitdem von den beiden anderen Hütern im Kader vertreten. Damit war dem Neuling die komplette Aufstiegsachse im Defensivbereich weggebrochen.
Wenn es nicht läuft, dann bekommt man als Trainer auch mal eine Gelbe Karte, wie hier Lukas Gerstle.
Uwe Kellner
Drei, vier Wochen überbrücken
Während der Stammkeeper jetzt ohnehin vier Wochen im Urlaub war und zum idealen Zeitpunkt seine Verletzung auskurieren konnte, dürfte die Rückkehr von den beiden Defensivkollegen noch eine Weile dauern. “Der Kader ist breit genug, das müssen wir einfach auffangen”, sagt der Trainer und hofft, dass seine verbliebenen Spieler die Lücke schließen können. “Die Vorbereitung war auch nicht gut, das fällt uns jetzt auch auf die Füße”, schiebt Gerstle nach. Die kurze Pause und die langen Aufstiegsfeierlichkeiten hatten sichtlich Spuren in der Sommervorbereitung hinterlassen, sodass nicht immer alle Spieler im Training waren und dementsprechend Nachholbedarf haben.
Marc Suffa-Petri (vorn) wird im Moment extrem vermisst bei der Spieli.
Sebastian Baumann
Die Wochen der Wahrheit
Vielleicht ganz gut, dass in dieser Phase die Mannschaften kommen, die vermeintlich auf Augenhöhe sind. Erst geht es gegen den FC Hersbruck, der überraschend auf dem letzten Tabellenplatz steht, danach der Laufer SV, Oesdorf, Wendelstein und der Mitaufsteiger aus Diepersdorf. “Das sind die Spiele, in denen wir punkten müssen”, gibt der Übungsleiter die Marschroute für seine Mannschaft vor. Das Schlusslicht aus Hersbruck kann Gerstle allerdings gar nicht einschätzen. “Das ist die einzige Mannschaft in der Liga, die ich mir bisher nicht ansehen konnte. Im Endeffekt ist das die gleiche Mannschaft wie in der letzten Saison. Die haben nur den Patrick Hirschmann verloren.” Allerdings ging auch Trainer Stefan Erhardt nach zehn Jahren und hat doch eine größere Lücke hinterlassen als vermutet. “Das ist für die Mannschaft sicherlich die größte Umstellung gewesen”, vermutet der Erlanger Coach.
Die Dynamik von Max Wangemann fehlt auch im Moment.
Lukas Kopp
Das Duell mit dem Ex
Ex-Spieli-Trainer Daniel Hanisch hat damit in Hersbruck ein schweres Erbe angetreten und steht mit seiner Mannschaft ohne Punkte am Tabellenende und damit gehörig unter Druck. Allerdings plagen auch den FC Hersbruck arge Personalprobleme, sodass sogar der ehemalige Co-Trainer Michael Pfann reaktiviert wurde. “Wir fahren dorthin, um zu gewinnen”, sagt der Trainer zum Schluss selbstbewusst und möchte sich mit einem Sieg im Abstiegskampf am Wochenende zurückmelden.