Artikel vom 09.10.2024 12:30 Uhr
Knapp sechs Jahre ist Juri Judt für den SV Burggrafenhof schon am Ball, aber ein Ende ist für den Ex-Profi noch nicht in Sicht.
Nach einer vergangenen Saison mit Höhen und Tiefen grüßt der SV Burggrafenhof aktuell von der Spitze der Kreisklasse 2. Auch wenn die Ergebnisse zuletzt stimmten, will Spielertrainer Juri Judt vor dem Derby in Laubendorf am Sonntag den Ball flach halten und sieht weiterhin Steigerungsbedarf bei seiner inzwischen verjüngten SVB-Truppe, mit der dem Ex-Profi die Arbeit weiterhin Freude bereitet.
Am Ende stand dann doch ein respektabler 6. Platz in der vergangenen Saison notiert, die den SV Burggrafenhof vor einige Herausforderungen gestellt hatte. Anders als nach dem ersten Kreisliga-Abstieg 2021 setzte sich die Elf um Spielertrainer Juri Judt in der Kreisklasse nicht an der Spitze fest. Zwar gelang zunächst wieder ein guter Start, doch im Spätsommer und Herbst des vergangenen Jahres gab es insgesamt neun Niederlagen - mehr als doppelt so viele als in der Meistersaison 2021/22 in der Kreisklasse waren.
Gemeinsam die Kurve gekriegt
Die Gründe dafür lagen auf der Hand, genauer gesagt standen sie verletzt am Spielfeldrand. Das Lazarett wurde immer größer, besonders schwierig in einer Zeit, in der man einen Umbruch im Team weiter vollziehen wollte. Auch Judt selbst hatte es mit einem Bandscheibenvorfall böse erwischt, sodass er gut ein halbes Jahr lang nicht mehr auf dem Platz mitwirken konnte: "Es war eine lehrreiche Saison für uns. Es war sicher ungewohnt für viele, dass wir zeitweise auf dem Abstiegsrelegationsplatz in der Kreisklasse standen. Wir haben aber vor allem gemeinsam wieder die Kurve gekriegt", blickt der Coach zurück.
Über ein halbes Jahr war Juri Judt nach seinem Bandscheibenvorfall als Spieler außer Gefecht und konnte seinen SV Burggrafenhof nur von außen anweisen.
Jasmin Stark
Aktuell ist nicht nur Judt wieder auf dem Platz zurückgekehrt, auch sein Team grüßt derzeit von der Spitze der Kreisklasse 2. "Es ist eine schöne Momentaufnahme, für das Ego toll, aber wir können das auch realistisch einordnen und lassen uns nicht blenden. Gerade in den letzten drei Partien haben die Ergebnisse zwar gestimmt, aber wir hatten dabei nur 45 gute Minuten, in denen wir die Spiele für uns ziehen konnten. Bisher lief es gut für uns, aber wir müssen an der Konstanz arbeiten, um die Leistung auch über 90 Minuten zu erreichen", sagt der Übungsleiter, der im Rückblick den 3:0-Sieg im Derby gegen Langenzenn als Messlatte für sein Team sieht: "Das war über die gesamte Spieldauer gut, ein erwachsener Auftritt. Das werden wir auch am Sonntag in Laubendorf brauchen, da reichen 45 Minuten nicht, sonst holen wir da nichts!"
Neue Gegner, neue Herausforderungen für das verjüngte Team
Dass die Liga einige neue Gesichter im Vergleich zur Vorsaison hinzubekommen hat, findet der Ex-Profi durchaus reizvoll: "Es ist ganz schön, wenn man auch mal den ein oder anderen neuen Gegner hat. Eine wirklich schwache Mannschaft sehe ich da nicht. Wir werden uns immer strecken müssen, um erfolgreich zu sein."
Strecken für den Erfolg: Das gilt nach wie vor für den SV Burggrafenhof in der neuen Kreisklasse 2.
fussballn.de / Strauch
Seinen SVB sieht Judt ohnehin weiter in einem Entwicklungsprozess: "Es war ja klar, dass irgendwann die goldene Generation mit Raab oder Schottenhamml, um nur zwei Beispiele zu nennen, abtreten wird. Von daher war es unser Ziel, eine junge, schlagkräftige Truppe aufzubauen. Wir haben den Altersschnitt von rund 30 Jahren deutlich gesenkt, jetzt haben wir irgendwas zwischen 23 und 25 Jahren im Schnitt in der Startelf. Und wenn man beispielsweise die Entwicklung von Tobi Gerneth sich anschaut, der letztes Jahr schon als U19-Spieler dabei war, merkt man, dass es vorangeht." Dabei ist in Huf der personelle Rahmen auch klar: "Wir gewinnen Spieler über Familie und Freunde. Wenn die Jungs mal da sind, wollen sie eigentlich auch nicht wieder weg. Wir haben top Bedingungen mit den Plätzen und der Halle. Das macht einfach Spaß!"
Auch nach sechs Jahren nicht amtsmüde
Und auch wenn Judt im Winter dann schon sechs Jahre den SVB coacht, ist ein Ende noch nicht in Sicht: "Wir hatten immer wieder neue und andere Herausforderungen zu meistern, da wird es nicht monoton!" Vieles deutet darauf hin, dass die Geschichte des 38-Jährigen in Burggrafenhof noch lange nicht auserzählt ist: "Für mich ist das recht unkompliziert: Will die Mannschaft und der Verein das weiterhin, will ich es auch! Und wenn es anders wäre, ist es auch nicht verwerflich. Aktuell kann ich nur sagen, dass ich mich weiterhin sehr wohlfühle, die Trainingsbeteiligung gut ist und wir eine junge, lernwillige Truppe haben, die sich weiter entwickeln kann - und dabei muss es nicht der Aufstieg sein."