Artikel vom 13.11.2024 21:30 Uhr
Torjäger Michael Sperr traf zum 1:1 für die SpVgg Ansbach.
Das Nachholspiel vom 12. Spieltag der Regionalliga Bayern zwischen der U23 der SpVgg Greuther Fürth und der SpVgg Ansbach endete mit einem 1:1-Remis, dessen Einordnung in beiden Lagern mit gemischten Gefühlen zu sehen ist. Denn die Gastgeber diktierten über weite Strecken das Geschehen im Ronhof, verpassten aber den zweiten Treffer nachzulegen und mussten am Ende froh sein, dass dieser auch Ansbach nicht noch gelang.
Fiedler noch einmal an der Linie, dann kehrt Haas zurück
Turbulente Tage waren es am ansonsten doch eher unaufgeregten Ronhof. Und so war zwar Leo Haas, der nach der Trennung von Alexander Zorniger zu den Profis berufen worden war, nach drei Wochen wieder Chefcoach der U23, blieb aber zunächst noch auf der Tribüne in der Zuschauerrolle. An der Linie stand gegen Ansbach noch einmal sein Vertreter Christian Fiedler, der eigentliche U13-Trainer. Das kleine Kleeblatt hatte seine gute Bilanz mit nur einem Sieg aus den letzten sechs Partien ein wenig eingebüßt, in jenem Zeitraum aber auch nur eine Niederlage einstecken musste. Die SpVgg Ansbach kam mit dem Rückenwind des 1:0-Sieges gegen die U23 des FC Bayern München an den Ronhof und bestätigte dabei ihre gute Verfassung. Die Wochen vor der Winterpause kommen dem Spiel der Nullneuner erfahrungsgemäß auch entgegen. Die Verlegung des Nachholspiels ins Stadion kam deshalb Coach Niklas Reutelhuber gar nicht so gelegen: "Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich lieber in Burgfarrnbach gespielt, weil uns die tiefen Plätze in dieser Jahreszeit liegen, aber wir freuen uns trotzdem auf das Spiel und es ist sicher etwas Besonderes, im Ronhof unter Flutlicht zu spielen."
Kleeblatt gibt den Ton im Ronhof an
Die Ansbacher taten sich über weite Strecken schwer, gegen ein spielfreudiges Kleeblatt Zugriff zu bekommen.
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Das Ambiente stimmte vor rund 700 Zuschauern, die am verregneten Mittwochabend sich die Partie in Fürth nicht entgehen lassen wollten. Ansbach begann zunächst mutig, eine Hereingabe von Sperr bereinigte Adiele beinahe auf Kosten eines Eigentors, den folgenden Kopfball setzte Bayerlein knapp neben den Kasten (2.). Dann aber kamen die Gastgeber und übernahmen fortan die Spielkontrolle. So musste Manz gegen Torjäger Kasper auf der Linie retten, nachdem zuvor schon Keeper Schiefer gegen den starken Youngster Imeri pariert hatte (4.). Kurz darauf köpfte Kasper drüber. Bei Ansbach kam der finale Pass nicht an, so wie in der 10. Minute, als Sperr über rechts Kroiß im Zentrum gesucht hatte, oder es haperte im Abschluss, als Kroiß wiederum Sperr geschickt hatte (20.). Das Kleeblatt gab aber den Ton an, war oftmals schwer zu greifen für die Gäste, die bei einem abgefälschten Imeri-Schuss (12.) und einem Abschluss von Kasper aus spitzem Winkel (21.) noch ungeschoren davon kamen. In der 25. Minute verloren die Ansbacher auf ihrer linken Seite den Ball und das bestraften die Fürther, nachdem Fries zunächst Hahn stehen ließ und dann entschlossen zum verdienten 1:0 ins lange Eck traf. Das junge Kleeblatt um ihre Routiniers Adlung und Prib, der noch einen Freistoß knapp neben das Tor setzte (33.), überzeugte und führte verdientermaßen zur Pause.
Mehrmals das 2:0 verpasst
Mit einer Glanzparade verhinderte Heiko Schiefer gegen Aiden Mostofi (Nr. 20) das 2:0 für Fürth.
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Im Nachhinein mussten sich die Fürther vor allem über die vergebenen Chancen zu Beginn der zweiten Hälfte ärgern. Der eingewechselte Mostofi scheiterte an einer klasse Fußabwehr von Schiefer (50.), Imeri hatte mit seinem Versuch aufs kurze Eck auch keinen Erfolg. Ansbach ließ seine fußballerische Klasse nur selten aufblitzen, so wie im Zusammenspiel von Sperr mit Kroiß, als der Abschluss von Ansbachs Neuner dann aber zu zentral geriet (60.). Im Gegenzug hätte Mostofi nach starker Vorarbeit von Prib auf 2:0 stellen müssen, doch aus drei Metern setzte er den Ball unter Bedrängnis drüber! In der 68. Minute folgte die erste Großchance der Gäste, als über den frisch eingewechselten Kestel und Manz letztlich Sperr freigespielt wurde, der an Keeper Prüfrock scheiterte. Auf der Gegenseite landete ein Pressschlag von Keeper Schiefer mit Mostofi neben dem verwaisten Tor. Spätestens in der 72. Minute lag der zweite Treffer für die Fürther in der Luft: Nach einer Prib-Ecke verlängerte Adlung per Kopf, aber weder Kasper noch Mostofi konnte die Kugel aus der Nahdistanz über die Linie bringen.
Ansbach gleicht aus und hat den Sieg am Fuß
Michael Sperr setzte sich gegen Vin Kastull durch und traf zum überraschenden 1:1-Ausgleich.
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Ansbach war also weiter im Spiel - und jenes sollte in den letzten 20 Minuten tatsächlich fast noch komplett kippen. Dennoch fiel der Treffer zum 1:1 ein wenig aus dem Nichts, als der lange Ball von Manz in die Spitze Sperr fand, der davon profitierte, dass Prüfrock zu spät aus dem Tor kam, diesen dann überlupfte und so den Ball schließlich im Netz zu seinem 9. Saisontreffer unterbrachte (82.). War der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt für den Gast schmeichelhaft, so relativierte sich das Urteil in der Folge. Denn die Ansbacher hatten nun mehr Vertrauen in ihr Spiel und kamen im Zwei-Minuten-Takt zu Chancen auf den Siegtreffer. Die dickste Möglichkeit gab es, als zunächst Schmidt aus fünf Metern gerade noch geblockt wurde und Sperr den Nachschuss aus kurzer Distanz an den Außenpfosten setzte (84.). Sperr prüfte noch zweimal den Fürther Schlussmann (86., 88.), ehe sich Kroiß am Ende den Ball zu weit vorlegte und den Lucky Punch liegen ließ. Über die gesamte Spielzeit gesehen, können die Ansbacher freilich gut mit dem Punkt bei einem wirklich starken Gegner gut leben, denn die Fürther machten den berühmten Sack nicht zu und mussten am Ende sogar noch um den einen Zähler bangen.