Artikel vom 19.11.2024 12:59 Uhr
Nach zehn Jahren ist Schluss beim FC Herzogenaurach für Jakob Karches.
UPDATE Nach zehn Jahren hat sich Jakob Karches entschieden, den FC Herzogenaurach zu verlassen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht der FC Herzogenaurach den Abgang des Übungsleiters, der die Mannschaft zum Schluss noch einmal in die Landesliga zurückführen soll. Einen Nachfolger gibt es noch nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit geht der zweit-dienstälteste Trainer der Bezirksliga Nord in Rente. Jakob Karches wird sein Amt als Trainer der Pumas zum Saisonende abgeben. "Wir hatten ein offenes Gespräch und sind dann zu dem Ergebnis gekommen, dass die Mannschaft nach so einer langen Zeit vielleicht mal eine neue Ansprache braucht", berichtet Spielleiter Ulrich Zeitschel, der gern mit seinem Trainer zusammengearbeitet hat. "Viele der Spieler kennen ja nur den Jakob als Trainer im Herrenbereich und das hat Jakob auch so gesehen. Den Christian Streich mit seinen 12 Jahren erreichen aber wir nicht ganz", schmunzelt der Funktionär. Also trennen sich die Wege beider Seiten, zumindest teilweise. Denn als Nachwuchstrainer wird der Defensivmann dem FCH erhalten bleiben und seinen Sohn trainieren.
Unter der Ägide des Innenverteidigers feierten die Pumas ihre erfolgreichste zeit der jüngeren Vergangenheit und stiegen von der Kreisliga bis in die Landesliga auf. Dort konnte sich der FC Herzogenaurach sechs Jahre lang halten und musste in der vergangenen Saison in der Relegation in den bitteren Apfel des Abstiegs beißen. Diesen Betriebsunfall wollen die Pumas in dieser Runde ausmerzen.
Jakob Karches wird nur noch bis zum Saisonende Notizen an der Seitenlinie der Pumas machen.
Sebastian Baumann
Zum Schluss den Betriebsunfall reparieren
Als großes Ziel und Geschenk zum Abschied wünscht sich der Verein die Rückkehr in die Landesliga. "Das wäre schon schön und ist unser Ziel." Weil die Pumas vor der Saison nicht wussten, wie sich die vielen jungen Spieler schlagen, war das Saisonziel nicht der Meistertitel. Nach der guten Hinserie steht die Rückkehr eine Liga höher aber wieder auf der Agenda. "Wir hatten zum Schluss ein bisschen Pech, weil unsere komplette Defensive ausgefallen ist, aber wenn die nach der Winterpause zurück sind, dann bin ich optimistisch", sagt Zeitschel, der auf eine volle Kapelle nach der Winterpause hofft.
Einen Nachfolger gibt es noch nicht, ob es nun ein Linientrainer oder ein Spielertrainer sein soll, das ist dem Verein im Moment noch egal. "Wenn ein Spielertrainer, dann einer, der in der Defensive spielt. Da hat er das Spiel vor sich und kann das Spiel besser lenken als ein offensiver Spielertrainer."
Mehr Zeit für die Familie
Auch Jakob Karches
geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Erst einmal vielen
Dank an den FC Herzogenaurach, dass er mir damals das Vertrauen als
Spielertrainer geschenkt hat. Es war eine wunderschöne Zeit.", sagt
der38-Jährige. "Ich denke, zehn Jahre sind einfach genug. Ich habe drei
Kinder und will jetzt auch einfach mehr Zeit für die Familie haben.
Deswegen habe ich auch schon im Oktober dem Verein gesagt, dass ich
definitiv aufhöre." Da die Kinder des Spielertrainers auch sportlich
aktiv sind, hat Karches zu den normalen Fußballterminen auch noch
Termine mit seinen Kindern. "Ich muss zugeben, dass ich das ein bisschen
unterschätzt habe. Die Familie musste in den letzten Jahren immer etwas
zurückstecken, jetzt steht Sie dann an erster Stelle."
Jakob Karches will auch in Zukunft sportlich aktiv sein.
Sebastian Baumann
An einen
neuen Posten als Trainer denkt Jakob Karches erst einmal nicht. "Ich
lasse das jetzt einfach mal alles auf mich zukommen. Ich kann mir das im
Moment zwar nicht ganz vorstellen ohne Fußball, aber das wird
schon." Als Erstes steht im Sommer ein Urlaub an, der länger als sechs Tage dauern wird. "Mal schauen, aber
ich werde mich sicherlich an der Seitenlinie bei meinem Sohn oder beim Basketballzuschauen sportlich betätigen", schmunzelt der fußballverrückte Lehrer, der zum
Schluss noch einmal gern aufsteigen würde. "Es wäre schon schön, wenn
ich mich mit dem dritten Aufstieg verabschieden könnte."