Artikel vom 05.12.2024 14:30 Uhr
Mark Dimster und sein TSV Cadolzburg ziehen ein zufriedenes Zwischenfazit zur Winterpause und gefallen sich in der Rolle des Jägers.
Der TSV Cadolzburg stabilisierte sich nach dem Kreisliga-Abstieg 2023 recht schnell und beendete die vergangene Saison auf einem soliden 6. Platz. Nun schreitet die Entwicklung der jungen Truppe weiter voran, die Sporcher mischen zum Jahreswechsel in der Kreisklasse 3 vorne mit und haben die Aufstiegszone im Blick. Favoriten sind zwar andere, Coach Mark Dimster sieht sein Team in der Jäger-Rolle aber gut aufgehoben.
Sporcher Entwicklung schreitet weiter voran
Im Mai 2023 übernahm Mark Dimster beim TSV Cadolzburg das Zepter und löste kurz vor Saisonende den am Ende glücklosen Trainerfuchs Manfred Krimm an der Seitenlinie ab. Den Abstieg aus der Kreisliga Nürnberg konnte der heute fast 43-Jährige zwar nicht mehr verhindern, doch gelang es in der folgenden Spielzeit das Team zu stabilisieren und auf einem soliden 6. Platz abzuschließen. "Seitdem hat sich unsere junge Mannschaft weiter entwickelt und, gerade was die Einstellung betrifft, tolle Fortschritte gemacht. Die Jungs haben richtig Bock und setzen nun die richtigen Prioritäten - das war in der vergangenen Spielzeit nicht immer so der Fall. Es ist kein Zufall, dass wir ohne große Kaderveränderungen während des Sommer-Wechselfensters gute Schritte nach vorne machen konnten und jetzt auf Platz 3 überwintern. Darauf lässt sich aufbauen", fasst Dimster die aktuelle Entwicklung seines Teams zusammen.
Mark Dimster übernahm im Mai 2023 das Traineramt beim TSV Cadolzburg und schaffte es, die Truppe schnell zu stabilisieren. Aktuell überwintern die Sporcher auf einem starken 3. Rang.
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Die Aufstiegszone in Sichtweite
Die Zahlen der Sporcher können sich auf jeden Fall sehen lassen: Mit 29 Punkten aus 14 absolvierten Partien befindet sich die Aufstiegszone in Sichtweite, einzig der hochkarätig aufgestellte TSV Burgfarrnbach (15 Spiele, 37 Punkte) und Kreisliga-Absteiger DJK Eibach (13 Spiele, 32 Punkte) weisen zum Jahreswechsel eine noch bessere Bilanz auf. Die Cadolzburger kamen dabei zunächst glänzend aus den Startlöchern, fuhren fünf Dreier in Serie ein. Mitte September aber folgte eine Durstsrecke und die Dimster-Schützlinge blieben vier Partien in Folge ohne Sieg (zwei Unentschieden, zwei Niederlagen).
Der Trainer blickt zurück: "Bereits in der Vorbereitung haben mich unsere Leistungen und Ergebnisse positiv gestimmt. Dass es dann mit den fünf Siegen in Serie aber gleich so gut losgeht, war dann doch etwas überraschend, schließlich ist die Kreisklasse 3 eine recht ausgeglichene Liga. Im Anschluss hatten wir dann verzögert mit der Urlaubsthematik zu kämpfen: Wir haben einige Studenten im Team, die zwar im Sommer zunächst zur Verfügung standen, dann aber vor Uni-Beginn im Oktober in den Urlaub gegangen sind - das war für uns eine schwierige Phase und spiegelt sich auch in den Resultaten wider. Anschließend haben wir uns jedoch wieder gefangen und überwintern auf einem insgesamt richtig guten 3. Platz. Wir können mit unserer bisherigen Runde absolut zufrieden sein."
Manuel Pires (in grün) und der TSV Cadolzburg hatten nicht nur gegen die SpVgg Nürnberg (in grau) am Ende die Nase vorne, sondern feierten in 14 Partien bislang starke neun Saisonsiege.
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Jäger-Rolle? Kein Problem!
Dass seine Sporcher nicht sogar noch besser dastehen, macht der 42-jährige Übungsleiter vor allem an einer Tatsache fest: "Unsere jüngste Entwicklung ist einfach klasse und macht mich als Trainer schon ein Stück weit stolz! Allerdings muss man schon festhalten, dass uns für ganz oben aus meiner Sicht schon noch zehn bis 15 Prozent fehlen. Das lässt sich für mich daran erkennen, dass wir bislang alle drei Topspiele gegen die Konkurrenten Burgfarrnbach, Eibach und Azzurri verloren haben, auch wenn das Spiel gegen Eibach auch gut und gerne 3:3 hätte ausgehen können. Man merkt einfach, dass uns in solchen Spielen noch etwas fehlt."
Dass seine Mannschaft nun zum Jahreswechsel die Verfolgerrolle einnimmt, ist für Dimster kein Problem: "Die Rolle des Jägers tut uns in der aktuellen Situation eigentlich ganz gut! Wir haben keinen großen Druck, Favoriten sind sicher andere, wenn man sich da so manchen Kader mit reichlich Landesliga-Erfahrung ansieht."
Auch wenn andere Teams die Favoritenrolle innehaben, die Sporcher um Maximilian Neukam (in grün) machten in der Kreisklasse 3 bislang eine sehr gute Figur und haben die Aufstiegszone zum Jahreswechsel im Blick.
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Bis zum Schluss vorne mit dabei?
Die Flinte werden die Sporcher deshalb aber freilich nicht ins Korn werfen, auch wenn sich der Trainer ein wenig ärgert. "Vor der Saison habe ich das Ziel ausgegeben, um die ersten drei Plätze mitspielen zu wollen - das war allerdings, bevor der zweite Relegationsrang dann weggefallen ist. Jetzt wäre ein Kampf um Platz 3 letztlich ein Kampf um die Goldene Ananas und das macht wenig Sinn", schmunzelt der Coach. "Insofern wollen wir jetzt schon so lange wie möglich um den Aufstieg mitmischen. Burgfarrnbach wird aus meiner Sicht kaum noch Punkte liegen lassen, dafür ist diese Truppe einfach zu gut. Aber wir sind sehr heimstark, sind daheim noch ungeschlagen - und alle Konkurrenten müssen noch zu uns... Da ist schon noch etwas für uns drin! Ich glaube auf jeden Fall daran, dass es eine weiterhin interessante und bis zuletzt spannenden Saison werden kann", traut Dimster seinem Team durchaus eine Außenseiterchance zu.
Die nötige Lockerheit wollen die Sporcher dabei aber dennoch nicht verlieren: "Wir wollen unseren Weg weitergehen und auf gesunde Art und Weise die nächsten Schritte machen. Deshalb wird es auch im Winter keine großen Kaderveränderungen geben, denn ich bin mit unserem Team absolut zufrieden. Gemeinsam wollen wir weiter etwas aufbauen - die Kreisliga ist dabei zwar schon auch unser Ziel, allerdings muss das nicht zwingend in dieser Spielzeit klappen. Wir haben in vielen Bereichen noch Luft nach oben, können vor dem Tor kaltschnäuziger werden und defensiv noch konsequenter und energischer verteidigen. Wenn wir uns in diesen Dingen weiter verbessern, werden wir eine gute Rückrunde spielen und schwer zu schlagen sein. Wohin die Reise dann am Ende gehen wird, wird sich zeigen."