Artikel vom 12.12.2024 06:00 Uhr
Spitzenreiter SGV Nürnberg-Fürth 1883 setzte in der Kreisliga-Nürnberg so manche Duftmarke.
HALBZEIT-BILANZ Ende November verabschiedete sich das Nürnberger Kreisoberhaus mit einem 2:1-Auswärtssieg des SSV Elektra Hellas im Kellerduell beim Post SV in die Winterpause, nun ruht bis Mitte März der Ball. Wir nutzen die Zeit, um die
Liga in mehreren Kategorien anhand von Zahlen etwas genauer unter die
Lupe zu nehmen.
Ganze sechs Führungswechsel erlebte die Kreisliga Nürnberg im Laufe der bisherigen Spielzeit, wobei nur vier Teams die Tabellenspitze unter sich aufteilten: Der ASV Veitsbronn als erster Spitzenreiter wurde schon am nächsten Spieltag von Türkspor Nürnberg abgelöst. Die Scigliuzzo-Truppe konnte Platz 1 insgesamt immerhin fünfmal für sich beanspruchen, während der FC Bayern Kickers zwar aufgrund der noch ausstehenden Nachholspiele zur Winterpause als heimlicher Tabellenführer gilt, allerdings bisher nur an zwei Spieltagen auch den Platz an der Sonne erklimmen konnte. Lange Zeit in der Pole-Position (elfmal) - und das zwischenzeitlich auch mit einem ordentlichen Punktepolster - lag die SGV Nürnberg-Fürth 1883, die auch über den Jahreswechsel hinweg den 1. Rang innehat.
Die SGV Nürnberg-Fürth 1883 (in weiß) überwintert an der Kreisliga-Spitze und grüßte insgesamt elfmal von Rang 1. Türkspor Nürnberg (in blau) konnte die Tabellenführung im Verlauf der bisherigen Runde immerhin fünfmal für sich beanspruchen.
fussballn.de
Auch in anderen Kategorien setzte die Fisciano-Elf die Benchmark, so kassierte die SGV 1883 gemeinsam mit Bayern Kickers und Türkspor die wenigsten Niederlagen (jeweils drei) und stellte mit 48 Toren den mit Abstand besten Angriff der Liga (es folgt der ASV Veitsbronn-Siegelsdorf mit 38 Treffern). Defensiv war hingegen Konkurrent Bayern Kickers das Maß aller Dinge, musste bislang lediglich elf Gegentreffer hinnehmen, damit klar weniger als die SGV (19), der KSD Hajduk und Türkspor (beide 20). Der Titel der Remis-Könige geht indes an den ASV Veitsbronn-Siegelsdorf, der sieben Punkteteilungen verzeichnete, dadurch im Verfolgerfeld aber immer wieder auch etwas ausgebremst wurde. Lange Zeit schien jener Titel ohnehin dem FSV Stadeln II sicher, schließlich startete der Aufsteiger mit fünf Unentschieden in Folge in die Saison! Anschließend kam bei der Pelz-Elf jedoch nur ein weiteres Remis hinzu, weshalb man - wie auch der SSV Elektra Hellas - aktuell bei sechs Unentschieden steht.
Hellas im 15. Anlauf zum ersten Sieg
Apropos Hellas: Die Griechen mussten reichlich Geduld aufbringen, schließlich sollte erst im 15. Anlauf (!) der erste Saisonsieg gelingen. Zwar war der SSV gleich mehrmals dicht davor, musste aber in den Endphasen der Partien oftmals bittere Rückschläge hinnehmen. Nach dem ersten Erfolgserlebnis konnte die Kontodimos-Elf dann aber gleich noch einmal nachlegen - und sich in der Tabelle sogar noch an Tuspo Nürnberg vorbeischieben. Der Tuspo hält derweil die längste Niederlagen-Serie, blieb sechs Partien in Folge ohne Punkt. Auf der anderen Seite steht eine etwas überraschende Marke: Nicht etwa die Spitzenteams blieben am längsten ungeschlagen, sondern es war mit dem STV Deutenbach eine Mannschaft, die derzeit im Tabellenmittelfeld beheimatet ist! Die meisten Siege in Serie verbuchte aber wiederum Spitzenreiter SGV 1883 (fünf), vor dem FC Bayern Kickers und dem KSD Hajduk (je vier).
Enges Rennen bei den Torjägern
Kenan Ramic, Angreifer im Diensten des FC Bayern Kickers, führt über die Winterpause hinweg mit 14 Treffern das Torjäger-Ranking in der Kreisliga Nürnberg an.
fussballn.de / Gitzing
Bei den Top-Torschützen ergibt sich derweil ebenfalls ein enges Rennen und eine bunte Vielzahl: Mit 14 Treffern grüßt aktuell BaKi-Angreifer Kenan Ramic von der Spitze, dicht gefolgt von Mehmet Karanfil, Spielertrainer und Erfolgsgarant beim Kellerkind SV Eyüp Sultan (13 Tore). Ebenfalls in Schlagdistanz, mit einem Dutzend an Toren, befinden sich noch Oliver Lahr (TSV Buch II), Efekan Karaca (Türkspor Nürnberg) und Dylan Meier (ASV Veitsbronn-Siegelsdorf). Die beiden letztgenannten konnten dabei gleich zweimal im bisherigen Saisonverlauf einen Dreierpack für ihre Teams beisteuern. Auch Muhamed Celahmetovic (FC Bosna), Mark Schüller (Tuspo Nürnberg) und Oliver Lahr gelangen drei Tore in einem Spiel - Lahr brachte dabei das Kunststück fertig, gegen den Post SV gleich drei direkte Freistößen im gegnerischen Gehäuse zu versenken!
Nicht minder bedeutend sind die Torhüter, die mit tollen Paraden wichtige Zähler für ihre Mannschaften sichern konnten. Mit sechs Partien ohne Gegentor führt SGV-Schlussmann Salvatore Panetta das Ranking der weißen Westen an! Zwar konnte auch der FC Bayern Kickers insgesamt sechs Spiele "zu null" beenden, durch den Ausfall von Stammkeeper Haris Haljeta trugen allerdings auch dessen Vertreter Torben Lindenmaier (zweimal) und Ayhan Avci zu den Erfolgen der Halilic-Schützlinge bei. Somit folgt auf Rang 2 der starke Rückhalt des STV Deutenbach, Marijan Kirchner (fünf), vor Hajduks Anto Marcinkovic und Türkspors Jan Niedermeier (je vier). Weit von derartigen Zahlen entfernt ist dagegen Schlusslicht Tuspo Nürnberg, denn dort ist Spektakel keine Seltenheit: Der Aufsteiger war an drei der fünf torreichsten Kreisliga-Begegnungen beteiligt, musste hierbei aber jeweils mindestens fünf Gegentore einstecken (darunter war auch ein verrückter 6:5-Auswärtssieg beim FSV Stadeln II).
SGV 1883-Schlussmann Salvatore Panetta hielt in sechs Partien die Null fest und führt damit das Kreisliga-Ranking an.
B. Fromm
Post SV setzt die meisten Spieler ein, BaKi ist die fairste Mannschaft
Dass eine Saison lang ist und die Herausforderungen vielfältig sein können, zeigt sich besonders an der Anzahl der eingesetzten Spieler. In dieser Kategorie führt der Post SV mit 36 eingesetzten Akteuren das Feld an. Es folgt der TSV Buch II (34), der zwischenzeitlich mit zahlreichen, teils längerfristigen verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatte und deshalb unter anderem auf die Routiniers Paolo Rizzo und Udo Brehm zurückgriff. Mit Aufsteiger FSV Stadeln II setzte noch ein weiteres Team 30 unterschiedliche Spieler im bisherigen Saisonverlauf ein.
Routinier Udo Brehm war für den TSV Buch II einer von bislang 34 Akteuren am Ball.
fussballn.de / Oßwald
In der Fairness-Tabelle weist der FC Bayern Kickers die besten Zahlen auf: 38 Gelbe Karten, zwei Zeitstrafen und nur eine Ampelkarte machen 45 Punkte und lassen die Kickers zumindest in dieser Hinsicht auf Platz 1 überwintern - gefolgt von Tuspo Nürnberg und der SGV 1883 (jeweils 48 Punkte). Auf der anderen Seite der Wertung findet sich der SV Eyüp Sultan wieder: 81 Punkte machen die Sultane zu den "bösen Buben" der Liga, wobei vor allem die zehn Zeitstrafen im Kreisoberhaus ihresgleichen suchen. Ebenfalls am Ende zu finden sind derzeit der KSD Hajduk und der SSV Elektra Hellas (beide 73 Punkte), hier schlugen vor allem die fünf, beziehungsweise sieben Ampelkarten ordentlich zu Buche.