Alle Hallenkreismeister seit 1983: Mögeldorf stoppt türkische Dominanz - fussballn.de
Artikel vom 16.01.2025 06:00 Uhr
Alle Hallenkreismeister seit 1983: Mögeldorf stoppt türkische Dominanz
Der SV Eyüp Sultan Nürnberg holte im Jahr 2010 seinen bisher einzigen Titel als Kreismeister.
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Nach sieben Jahren, in denen ausschließlich Vereine mit türkischen Wurzeln den Hallenkreismeister Nürnberg/Frankenhöhe stellten, konnte erstmals die SpVgg Mögeldorf 2000 sich die Hallenkrone am Berliner Platz aufsetzen. Wir werfen einen Blick auf die bisherigen Hallenchampions auf Kreisebene, die es seit 1983 gab.
Von Marco Galuska


Zunehmendes Interesse steigert Niveau

Begonnen hatte der "Budenzauber" im Jahr 1983, als sich der spätere Bezirksliga-Absteiger FC Stein den ersten Titel sichern sollte. Nach dem Erfolg des A-Klassisten TSV Johannis 83 sollte 1985 der damalige Bezirksligist TSV Altenfurt erstmals auf der Siegerliste erscheinen. Mit zunehmender Beliebtheit des Kicks unterm Hallendach nahmen nicht nur Zuschauerzahlen, sondern auch das Niveau auf dem Hallenboden zu. Ihren einzigen Kreistitel holte die SpVgg Fürth im Jahr 1986. Dies genau genommen als Außenseiter, denn das Kleeblatt war mit seiner 2. Mannschaft, die in der Bezirksliga spielte, angetreten.

SG Quelle Fürth schwingt sich zum Rekordsieger auf

Die SG Quelle Fürth, die mit insgesamt sechs Titeln Rekordhalter ist, konnte 1987 ihre erste Meisterschaft unterm Hallendach erringen. Auch im Folgejahr holte sich ein Bezirksligist, nämlich der TSV Cadolzburg, die Krone, ehe mit der Einführung der Bezirksoberliga auch der Gewinner erstmals aus Mittelfrankens Eliteliga kam. 1989 war dies erneut der TSV Altenfurt, der damit als erster Verein zum zweiten Mal auf der Siegerliste erschienen war. Jenen Rekord musste man in den beiden Folgejahren gleich an die SG Quelle Fürth abtreten, die mit drei Einträgen zunächst zum alleinigen Rekordhalter wurde und sich 1990 sogar als erste Mannschaft aus Mittelfranken den Titel des Bayerischen Meisters in Bayreuth holen konnte.

1991 gewann die SG Quelle Fürth (weiße Trikots) die Hallenkreismeisterschaft erneut im Finale gegen den Post SV Nürnberg (2:1).
Repro: fussballn.de

Auf der Siegerliste im Kreis tauchten die Dambacher, die zeitweise beim "Quelle-Cup" in der Frankenhalle vor mehreren tausend Zuschauern inmitten der Bundesligisten spielten, eine ganze Zeit nicht mehr auf. Stattdessen holte sich 1992 überraschend die DJK-SF Langwasser den Titel. Der Post SV schaffte nach diversen Finalniederlagen endlich 1993 den ersten (und bis heute einzigen) Gewinn der HKM. Die Amateure des 1. FC Nürnberg räumten 1994 die Trophäe beim Tucher-Pokal genannten Wettbewerb ab. 1995 schaffte der TSV Altenfurt seinen dritten Titel und zog damit mit der SG Quelle wieder gleich.

Vacher Dominanz - Nürnberger Durststrecke

Nach dem Altenfurter Sieg übernahmen die Fürther die Hoheit unterm Hallendach. Doch nicht mehr die SG Quelle Fürth, die damals gar in die Regionalliga aufsteigen sollte, gab den Takt vor, sondern der Landesligist ASV Vach um den schussgewaltigen Keeper und Trainer in Personalunion, Uwe Neunsinger, wurde zum Titelsammler. Nur der TSV Burgfarrnbach konnte im Jahr 1997 die Siegesserie der Mannhofer (Titelsieger 1996, 1998, 1999, 2000) unterbrechen. Am ASV Vach war aber in jenen Jahren kein Vorbeikommen, der Sieg bei der Bayerischen 2000 in Manching war die Krönung der Hallen-Regentschaft, ehe auch am Regelwerk (Stichwort "spielender Torwart") wieder gebastelt wurde.

1999 gewann der ASV Vach die Hallenkreismeisterschaft um den VGN-Cup mit einem 6:2-Finalsieg gegen den Türkischen FK Nürnberg.
privat

Auf der Zielgeraden im Altkreis

Die Vacher Erben stammten aus dem Fürther Landkreis: Zunächst konnte der FC Stein (2001) und dann erstmals auch der ASV Zirndorf (2002) den Titel holen. Nach acht Jahren gelang es schließlich der SG 1883, den Siegerpokal wieder nach Nürnberg zu holen, ehe sich die SG Quelle Fürth zurückmeldete: Mit den Erfolgen in den Jahren 2004 und 2005 überflügelten die Dambacher die vier Titel der Vacher und waren fortan wieder der Rekordsieger. Noch bevor die Kreisreform auch in der Halle zuschlug, holte sich der SV 1873 Süd (2006) und schließlich Dergahspor Nürnberg um Ex-Profi Thomas Ziemer (2007) die Krone. In der Frankenhöhe war der TSV 2000 Rothenburg zu jener Zeit führend (Sieger 2004, 2005 und 2007).

Der FSV Stadeln holte 2011 seinen ersten Titel als Hallenkreismeister.
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Ab 2008 wurde die Siegerliste dann im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe fortgeführt. Die Premiere gewann der TSV Buch, gefolgt von der SG Quelle Fürth, die 2009 Titel Nummer sechs holte und damit die noch immer gültige Bestmarke setzte. Als absoluter Überraschungssieger trumpfte 2010 der SV Eyüp Sultan auf, der gerade erst in die Kreisliga aufgestiegen war. In den beiden folgenden Jahren konnte der FSV Stadeln im Kreis triumphieren. Dergahspor Nürnberg war mit seinem Titelgewinn 2013 der letzte Kreissieger im klassischen Hallenfußball.

Seit 2014 war Futsal angesagt

Der FC Bayern Kickers gewann bei seinem dritten Finaleinzug seinen ersten Titel bei der Hallen-Kreismeisterschaft 2014.
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Durch das Bestreben des Verbandes Futsal weiter zu etablieren, wurde die parallel ausgetragene Futsal-Meisterschaft stillschweigend ad acta gelegt und jene Variante schlichtweg als Fortsetzung der Hallenmeisterschaften verkauft. Seine erste Kreismeisterschaft im "Hallenfußball" holte sich 2014 fast schon folgerichtig der FC Bayern Kickers, der im Futsal zuvor bereits sämtliche Titel abgeräumt hatte, aber auch zweimal beim klassischen Hallenfußball im Endspiel gestanden hatte (2007, 2010).

Der SV Maiach feierte 2017 sensationell seinen Sieg bei der Hallenkreismeisterschaft.
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2015 gelang dem TSV Buch in einer äußerst hitzigen Veranstaltung der zweite Titelgewinn, ehe Dergahspor seine insgesamt dritte Kreismeisterschaft 2016 feiern durfte. Die wohl größte Überraschung in der jüngeren Historie gelang 2017 dem Kreisklassen-Neuling SV Maiach. Den ersten (und bislang einzigen) Titel für die Frankenhöhe gewann die SG Herrieden mit dem Heimsieg im Jahr 2018.

Mögeldorf beendet türkische Dominanz

Danach sollten jedoch die Kicker von Türkspor Nürnberg (2019) beziehungsweise Türkspor/Cagrispor Nürnberg (2020) das Maß der Dinge sein. 2021 konnte aufgrund der Corona-Pandemie erstmals keine Kreismeisterschaft ausgespielt werden und auch 2022 gab es eine Absage für den Hallenkick. Bei der Rückkehr 2023 machte am Ende dann doch wieder Türkspor Nürnberg das Rennen, wobei das Turnier beim Comeback (wie erstmals 2020) erneut ohne Vorrunde und mit nur acht Teams gespielt wurde.

Im Folgejahr gab es wieder fünf Vorrundengruppen, jedoch erneut keinen Teilnehmer aus der Frankenhöhe (somit wurde auch der eigens für den Altkreis Nürnberg/Fürth bis 2019 ausgespielte "Burgpokal" obsolet) und am Ende ging die Hallenkrone an den Bezirksliga-Aufsteiger Vatanspor Nürnberg, der Türkspor im Finale bezwingen konnte und seinen ersten Titel in die Geschichtsbücher eintrug. Jenen Erfolg verbuchte 2025 die SpVgg Mögeldorf 2000, welche die türkische Dominanz auf dem Hallenthron nach sieben Jahren beenden konnte.

Türkspor Nürnberg konnte auch nach den Jahren, in denen aufgrund von Corona keine Meisterschaft stattfand, an die Erfolge anknüpfen und den Titel im Kreis verteidigen.
fussballn.de / Gitzing

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Kreismeister Nürnberg/Fürth

1983: FC Stein
1984: TSV Johannis 83
1985: TSV Altenfurt
1986: SpVgg Fürth
1987: SG Quelle Fürth
1988: TSV Cadolzburg
1989: TSV Altenfurt
1990: SG Quelle Fürth
1991: SG Quelle Fürth
1992: DJK-SF Langwasser
1993: Post SV Nürnberg
1994: 1. FC Nürnberg/Amateure
1995: TSV Altenfurt
1996: ASV Vach
1997: TSV Burgfarrnbach
1998: ASV Vach
1999: ASV Vach
2000: ASV Vach
2001: FC Stein
2002: ASV Zirndorf
2003: SG 1883 Nürnberg-Fürth
2004: SG Quelle Fürth
2005: SG Quelle Fürth
2006: SV 1873 Nürnberg-Süd
2007: Dergahspor Nürnberg

Kreismeister Nürnberg/Fr.höhe

2008: TSV Buch
2009: SG Quelle Fürth
2010: SV Eyüp Sultan
2011: FSV Stadeln
2012: FSV Stadeln
2013: Dergahspor Nürnberg
2014: FC Bayern Kickers
2015: TSV Buch
2016: Dergahspor Nürnberg
2017: SV Maiach
2018: SG Herrieden
2019: Türkspor Nürnberg
2020: TSCS Nürnberg
2023: Türkspor Nürnberg
2024: Vatanspor Nürnberg
2025: SpVgg Mögeldorf 2000
(ab 2014 Futsal)

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