„Jenö Konrad-Cup“ 2024: Johann-Steingruber-Realschule Ansbach gewinnt - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 26.07.2024 um 11:00 Uhr
„Jenö Konrad-Cup“ 2024: Johann-Steingruber-Realschule Ansbach gewinnt
Mit einem Fußballturnier und der anschließenden Siegerehrung endete die sechste Auflage des „Jenö Konrad-Cup – Fußball trifft Geschichte“ am Sportpark Valznerweiher. Gewinner ist die Johann-Steingruber-Realschule aus Ansbach. Der „Jenö Konrad-Cup“ in Gedenken an den ehemaligen jüdischen Club-Trainer Jenö Konrad wird seit 2018 ausgetragen. Veranstalter sind der 1. FC Nürnberg und der TSV Maccabi Nürnberg.
Von PM FCN
Gruppenbild beim Jenö Konrad-Cup 2024
fcn.de
Am Dienstag, 23.07.24, setzten 500 Schülerinnen und Schüler beim Abschluss des „Jenö Konrad-Cup“ am Club-Gelände wieder ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus. Projekt- und Gesamtsieger ist die Johann-Steingruber-Realschule aus Ansbach, die bei ihrer ersten Teilnahme von der Jury nahezu die volle Punktzahl für ihr Projekt erhielt.
 
Die Neuntklässler haben dafür zahlreiche Einzelprojekte ins Leben gerufen: ein eBook über die jüdische Geschichte in Ansbach, eine Reportage namens „Vom Eck zum Tor“, die Kurzgeschichte „Der Ring“, ein Hörspiel über drei Baumeister mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen, ein WhatsApp-Chatverlauf über jüdische Feiertage, Videowünsche für die Welt sowie ein Song gegen Rassismus. Diese sogenannten Bruchstücke ergeben letztlich ein Ganzes. Zudem wurde eine Klagemauer errichtet, vor der die Einzelprojekte jeweils angekündigt werden.
 
Kreative Projekte der Schüler*innen, großes Engagement der Lehrkräfte
 
Die Kreativität der Projekte, Interaktivität der Schulen untereinander und das große Engagement der betreuenden Lehrerinnen und Lehrer haben mich in diesem Jahr sehr beeindruckt. Der Jenö Konrad-Cup ist unser Leuchtturmprojekt in der politischen Bildungsarbeit. Es ist eine große Freude zu sehen, wie es sich in den letzten Jahren entwickelt hat“, sagt Niels Rossow, Vorstand Strategie & Marketing beim 1. FC Nürnberg.
 
Den zweiten Platz belegte das Sonderpädagogische Förderzentrum Jean-Paul-Platz aus Nürnberg. Im Mittelpunkt des Projekts der 9. Klassen stehen die unter den Nationalsozialisten ausgeschlossenen jüdischen Club-Mitglieder. Beim Club-Heimspiel gegen den Karlsruher SC am 28. April veranstalteten die Jugendlichen eine Gedenkaktion: 140 rot-schwarze Holzwürfel wurden entlang des Weges von der S-Bahn-Station zum Max-Morlock-Stadion aufgehängt. Auf die Würfel hatten die Schülerinnen und Schüler zuvor die Namen der Mitglieder eingebrannt und QR-Codes angebracht, die zu weiteren Informationen führen. Die Aktion endete am Jenö-Konrad-Stolperstein vor dem Stadion. Dort befand sich ein Pavillon mit einer Fotostation. In dieser konnten sich Fans nach dem Motto „Wir zeigen Gesicht gegen rechts“ ablichten lassen.
 
Auf Platz drei wählte die Jury das Projekt des Wolfram-von-Eschenbach Gymnasiums Schwabach. Die neunten Klassen haben eine eindrucksvolle Choreographie ausgearbeitet: Zu sehen ist dabei ein bunter Ball, der auf ein schwarzes Hakenkreuz trifft, welches dadurch zerschellt. Dargestellt wird die Szenerie durch hunderte Schülerinnen und Schüler, die in bunten bzw. schwarzen T-Shirts gekleidet sind. Teil des Projekts war auch eine Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg sowie ein Gespräch mit einem Zeitzeugen.
 
„Jenö Konrad-Cup aktuell wichtiger denn je“
 
Anatoli Djanatliev, Vorstandsvorsitzender von Maccabi Nürnberg und Vizepräsident von Makkabi Deutschland, sagt: „Wir sind an der höchsten Stelle seit Beginn des Projekts. Es ist erfreulich zu sehen, wie sich die Qualität der Arbeiten und die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler von Jahr zu Jahr weiterentwickeln. Aktuell ist der Jenö Konrad-Cup wichtiger denn je.

Zum sportlichen Abschluss des „Jenö Konrad-Cup“ am Sportpark Valznerweiher spielten Teams aus Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulen gemeinsam Fußball. Die Teamnamen orientierten sich an den sportlichen Stationen Jenö Konrads. Am erfolgreichsten war dabei das Team „FC Brünn“ mit Schüler*innen aus acht teilnehmenden Schulen. Alle, die nicht mitkicken wollten, konnten mit den Jungs von „Farbquartier" Graffitis gestalten.
 
Wie in den vorangegangenen Jahren war die Biografie des ehemaligen jüdischen FCN-Trainers Jenö Konrad (1930 bis 1932) Ausgangspunkt beim Jenö Konrad-Cup für die Einarbeitung in das Thema Antisemitismus. Gleichzeitig widmeten sich die Schüler*innen dem jüdischen Leben im Hier und Jetzt und besuchten die Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, das NS-Reichsparteitagsgelände oder trafen jüdische Jugendliche. Dadurch blieb das Thema nicht nur auf die geschichtliche Betrachtung und Wissensvermittlung beschränkt.
 
Der Club und Maccabi Nürnberg danken auch der Berufliche Schule 6 (Nürnberg), dem Melanchthon-Gymnasium (Nürnberg), der Sabel Wirtschaftsschule (Nürnberg), der Sabel Realschule (Nürnberg), der Leonhart-Fuchs-Gesamtschule (Wemding), dem Gymnasium Eschenbach (Eschenbach in der Oberpfalz) und dem Platen-Gymnasium (Ansbach) für ihre Teilnahme. Alle Schülerinnen und Schüler sowie betreuenden Lehrkräfte werden im Herbst zu einem Club-Heimspiel ins Max-Morlock-Stadion eingeladen.
 
Ein herzliches Dankeschön geht außerdem an die diesjährige Jury, die den Jenö Konrad-Cup mit ihrer Expertise bereichert hat: Robert Claus (Publizist zu den Themen Fankulturen, Hooligans, Rechtsextremismus, Männlichkeiten, Soziale Bewegungen und Gewalt), Dr. Anatoli Djanatliev (Vorstand Maccabi Nürnberg und Vizepräsident Verwaltung bei Maccabi Deutschland), Victoria Hindelang (Referentin für Fanangelegenheiten bei der Deutschen Fußball Liga), Anetta Kahane (Publizistin und Gründerin der Amadeu Antonio Stiftung), Ahmad Mansour (Autor und Psychologe), Daniela Wurbs (Projektleitung der Kick In! Beratungsstelle Inklusion und Vielfalt im Fußball), Katharina Fritsch (Leitung Community & Membership 1. FC Nürnberg und Mitinitiatorin des Jenö Konrad-Cup) und Niels Rossow (Vorstand Strategie & Marketing 1. FC Nürnberg).

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Leser-Kommentare

Die Gesamtsieger 2024

1. Platz: Johann-Steingruber-Realschule (Ansbach)
2. Platz: Sonderpädagogisches Förderzentrum Jean-Paul-Platz (Nürnberg)
3. Platz: Wolfram-von-Eschenbach Gymnasium (Schwabach)


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